Gibt es etwas, was Hunde gar nicht mögen?
Es gibt so einige Sachen, die sie (und eigentlich auch Menschen) nicht mögen. „MEINEM HUND GEFÄLLT DAS ABER“ höre ich oft die Besitzer sagen. Meist Antworte ich darauf „Dann gehört er zu denen, die manches von den Dingen hinnehmen, weil er gelernt hat sie zu dulden“. Einige Sachen der unteren Liste sind aber zumindest für Fremde ein NoGo und können Hunde verunsichern und stressen. Manchmal kann der Hund auch mit der Reaktion auf diesen Konflikt (Knurren, Bellen, Schnappen, Panisches wegrennen, Aufjaulen…) erschrecken oder sogar verletzen.
Anstarren
Was wir als angenehmen Augenkontakt empfinden, ist für den Hund eine Bedrohung. Unter Hunden starrt man sich vor allem dann in die Augen wenn herausgefordert wird. Das Anstarren ist eine Drohung, eine Art Kräftemessen, bevor es körperlich wird. Wenn man das als Mensch weiß, versteht man auch viel besser, warum Hunde unserem Blick ausweichen. Drehen sie den Kopf zur Seite, beschwichtigen sie und teilen uns mit: Hey, ich will keinen Ärger.
Kopftätscheln
Mal ehrlich: Auch wir Menschen möchten uns von anderen im Gesicht oder am Kopf anfassen lassen, oder? So ein bisschen Freiraum möchten wir genauso wie unser Hund.
Zwänge allgemein
Zwänge aller Art besonders von Fremden sind alles andere als hilfreich. Und auch sonst kommt man mit Druck nicht wirklich weiter. Meist verängstigt man damit höchstens den Hund.
Sprunghaftigkeit
Eigentlich darf der Hund ja nicht ins Bett, aber weil heute Sonntag ist und alle ausschlafen dar er ausnahmsweise doch…ab Montag ist wieder alles anders. Da tut man dem Hund leider keinen Gefallen. Wo es keine Regeln gibt, entsteht Unsicherheit.
TIP: Einmal festgelegt, bitte bei den Regeln bleiben
Streit
Hunde haben ein sehr feines Gespür für Stimmungen. Sie spüren die Anspannungen und hören das laute Schreien. Instinktiv verziehen sie sich dann meist in eine Ecke, um nicht auch noch zum Ziel zu werden.
Streicheln nach Menschenart
Der Klassiker: Mensch schaut dem Hund in die Augen beugt sich von vorn über den Hund, versucht den Kopf zu tätscheln und ist ganz entsetzt, wenn der Hund versucht, aus der Situation heraus zu kommen. Im schlimmsten Fall kommt es auch zu einem Knurren oder sogar Schnappen und schon wird der Hund als aggressiv abgestempelt. Dabei kann der Vierbeiner gar nichts dazu, denn in seiner Welt hat der Mensch ihn bedroht.
Umarmungen
Kennt man sich ein wenig mit der Körpersprache von Hunden aus, sieht man schnell, dass Umarmungen für Hunde alles andere als angenehm sind. Meist sitzen sie ganz starr, haben den Kopf abgewandt oder hecheln bzw. ziehen die Lefzen hoch. All das sind Anzeichen für Stress.
Aufgezwungener Kontakt
Bitte immer dem Hund die Entscheidung überlassen, zu wem er hingehen möchte und zu wem nicht. Ansonsten kann selbst der freundlichste Hund irgendwann zu viel haben und möchte dann gar keinen Kontakt mehr, da es für ihn mit unangenehmen Situationen verbunden ist.
Ereignislose Spaziergänge
Bewegung allein macht keinen Hund glücklich. Da das aber nur wenige wissen und da Menschen meist nicht viel Sinn darin sehen, in der Gegend herum zu stehenwird mit strammen Schritt die Wegstrecke zurück gelegt. Danach fühlt Mensch sich gut, weil Hund Bewegung hatte. Aber Hunde lieben es, ihre Umgebung mit der Nase zu erkunden, herum zu schnüffeln, sich umzusehen, zu jagen. TIP: Im Freizeitmodus die Leine lang lassen (oder den Hund, wenn es möglich ist, frei laufen lassen) und ihm die Möglichkeit geben, seiner Nase nachzugehen. Als gemeinsame Beschäftigung in den Spaziergang Suchspiele oder Übungen einbauen.
Ständiges betüddeln
Nicht immer tut man einem Hund einen Gefallen damit, wenn man ihn überall mit hin nimmt. Ein Hund, der immer im Täschchen herum getragen wird, kann sich nicht normal entwickeln. Ausserdem Hunde haben ein größeres Schlaf- und Ruhebedürfnis als wir Menschen. Sie brauchen einen Rückzugsort, wo diese Ruhe auch garantiert ist. Besuche von großen Feiern, Jahrmärkten oder vielleicht auch dem Weihnachtsmarkt sollte man doch lieber allein genießen.